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Neun Monate auf Schwimmkurse warten

VON WALTER SCHUBERT - zuletzt aktualisiert: 23.07.2013

Quelle: www.rp-online.de

Wermelskirchen (RP).Wer Schwimmen lernen will, muss sich in Wermelskirchen in Geduld üben: Es gibt für Vorschulkinder eine lange Warteliste bei der Ortsgruppe. Die DLRG befürchtet, dass die Zahl der Nichtschwimmer weiter ansteigt.

Ferienzeit – Freibadzeit – so war es früher, und so ist es auch heute (wenn das Wetter schön ist). Das Bergische mit seinen Talsperren lockt natürlich auch zum Baden an die Seen. Doch im Freibad und vor allem an den Seen lauern tödliche Gefahren – denn immer weniger Kinder und Jugendliche können schwimmen. Auffallend ist: Die Kinder werden immer älter, bevor Eltern sie zum Schwimmunterricht schicken. Und viele Eltern verlassen sich auf die Schulen. Das beobachtet die DLRG Wermelskirchen, die in Wermelskirchen Schwimmkurse anbietet.

Was früher normal war und in einer Clique auch ohne Anleitung erlernt wurde, gilt heute nicht mehr. Viele Tümpel und Badeseen wurden zum Naturschutzgebiet erklärt; auch Freibäder schließen. Die Kommunen sind zudem pleite und kürzen die Hallenzeiten. Berufstätige Eltern und Ganztagsschüler haben auch immer weniger Zeit, sich um die Schwimmausbildung zu kümmern. In einer Stellungnahme des DLRG heißt es: "Vor 100 Jahren konnten 50 Prozent der Deutschen schwimmen. Vor gut 20 Jahren waren es 90 Prozent. Jetzt entwickeln wir uns wieder in Richtung 1913."

 

Ilona Brandt, kommissarische Leiterin der Schwanenschule, bestätigt den Hilferuf der DLRG. "Das Natürliche, das Freie, ist bei den Kindern verloren gegangen. Die Gesellschaft hat sich so verändert, dass es für alle Aufgaben Institutionen geben muss." Die Schulen bieten, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Schwimmunterricht an. An der Schwanenschule wurde sogar eine Schwimmfördergruppe eingerichtet. "Wenn die Kinder mit der Schule fertig sind, können sie auch schwimmen", sagt Brandt. Ganz engagiert arbeitet natürlich auch die DLRG an diesem Thema. An zwei Abenden in der Woche wird im Hallenbad Wermelskirchen das Schwimmen geübt. Daniela Schuh ist Ausbildungsleiterin der Ortsgruppe. "Das Thema ist wichtig und wird auch von uns sehr ernst genommen", sagt sie. Für Vorschulkinder gibt es zurzeit eine Warteliste von etwa neun Monaten. Sie hat festgestellt, dass die Kinder immer älter werden, bevor sie überhaupt mit dem Schwimmen anfangen. Beim DLRG-Kurs sind zwei bis drei Helfer im Wasser, außerdem schaut eine Beckenaufsicht genau zu, dass nichts passiert.

Natalie Häuser ist Mutter von vier Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren. "Es ist mir wichtig, dass meine Kinder schwimmen lernen und sich im Wasser mal selbst helfen können", sagt sie. "Ich möchte keine Angst haben, wenn die Kinder alleine unterwegs sind". Offenbar war es eine gute Ausbildung, denn ihr Sohn Philipp (11) hat die Prüfung zum Junior-Rettungsschwimmer gemacht. Jetzt geht es erst einmal in die fErien und auch mit den Kursen ist Pause. FRAGE DES TAGES

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